Vielleicht lieber heute

G'day Mate, was geht denn so?

Habe gerade etwas Zeit euch von meinen letzten fünf Tagen "on the road" zu berichten. 

Sonntag: Mein Travelmate Helena hat mich von meiner Gastfamilie mit dem Campervan abgeholt. Um ehrlich zu sein fiel mir der Abschied nicht schwer. Mit neuer Freiheit ging es dann nach Agnes Waters, zum Strand. Zum Schwimmen war es uns allerdings etwas zu frisch. Danach haben wir uns Town of 1770 angeschaut, das ist der Ort, an dem Captain Cook im Mai 1770 Australien betreten haben soll. Anschließend ging es bis nach Rockhampton, wo wir neben einem Fluss im Van übernachteten.

Montag: Etwas im mehr im Inland um Mackay sind wir in den Regenwald gegangen. Und ja, es hat wirklich geregnet. Am Fuß eines Wasserfalls konnten wir schwimmen gehen. Zwei Blutegel haben sich sehr über meinen Besuch gefreut und wollten mich gar nicht mehr loslassen. Aber hey, Beauty-Treatment for free! Übernachtet wurde dann in Proserpine, ezwas unterhalb von Airlie Beach.

Dienstag: Airlie Beach (auch Backpacker-Mallorca genannt, zumindest von mir). Die Stadt, die sich wie die Hauptstadt der Backpacker anfühlt, ist Gateway zu den Whitsundays. Mit einem Daytrip-Boot ging es zuerst zum Whitehaven Beach. Weißer Sand und türkises Wasser, das Paradies! Anschließend ging es zu einem Aussichtspunkt, von dem man die ganze Pracht des Ozeans in vielen verschiedenen Blautönen bewundern konnte (Fifty Shades of Blue). Zum Abschluss der Tour konnte noch geschnorchelt werden. Nemo habe ich leider nicht gefunden, dafür aber viele seiner Freunde vom Korallenriff. Abends haben wir noch die Atmosphäre der Stadt genossen.

Mittwoch: Über Bowen ging es Richtung Townsville. Im Billabong Sanctuary habe ich Kängirus gefüttert, Dingos gestreichelt, Wombats gekrault, Koalas geknuddelt und Krokodilen beim Fressen zugesehen. Helena und das Personal waren so ziemlich die einzigen dort, die nicht aus Deutschland kamen. Die Deutschen sind hier einfach überall. Zu Abend haben wir mit einem mit Helena befreundeten britischen Pärchen in Townsville gegessen.

Donnerstag: Von Townsville haben wir die Fähre nach Magnetic Island genommen. Nach schweißtreibendem "Wandern" bei brüllender Hitze, sind wir zur Belihnung an einem entlegenen Strand schwimmen gegangen. Die Hitze hat mein Handy nicht ausgehalten, sodass ich erst nach Sonnenzntergang wieder vernünftig vernetzt war. Übernachtet wird heute in Cardwell. Morgen geht es nach Cairns.

Hoffe euch allen geht es gut. Immer mehr gebräunt und zerstochen,

eure Maike

Früher als ursprünglich gedacht verlasse ich jetzt am Sonntag meine Gastfamilie. Eine andere Backpackerin aus Estland nimmt mich für sechs Tage in ihrem Campervan bis nach Cairns mit. Das ist für mich eine gute Möglichkeit, um Geld zu sparen und um schonmal etwas von der Ostküste zu sehen. Am Freitag, den 18., fliege ich dann von Cairns aus für zwei Wochen nach Bali. Gemeinsam mit zwei Freundinnen, die ich "damals" in Sydney kennengelernt habe, werde ich die indonesische Traum-Insel bereisen. Natürlich werde ich euch darüber auf dem Laufenden halten.
Hier eine kleine Zusammenfassung der Dinge, die ich über (australische) Familien oder zumindest über meine Gastfamilie gelernt habe:
- man kann auf alles Butter schmieren
- McDonalds wird hier auch von den meisten "Maccas" genannt
- "Burger King" heißt hier "Hungry Jacks"
- kaum jemand sagt "G'day"
- australisches Bier schmeckt wie deutsches Bier mit Wasser
- überall gibt es die meist irrationale Angst, seinen Job durch Arbeiter aus anderen Ländern zu verlieren
- es ist kein Kompliment, als amerikanischer Australier bezeichnet zu werden (zumindest nicht von den "echten" Australiern). Vorurteile gibt es überall
- es stimmt definitiv nicht, dass alle Australier nett und hilfsbereit sind
- Vegemite schmeckt einem mit der Zeit
- Kinder sind undankbar, klein und süß und wissen es nicht besser. Aber ihr seid nicht mehr klein und süß, und solltet es besser wissen. Also dankt euren Eltern öfters für alles, was sie für euch tun. Auch wenn es sich so anfühlt, es ist nicht selbstverständlich.
 
Aber genug der Weisheiten. Hoffe es geht euch allen gut.
Zum gefühlt tausendsten Mal "Despicable Me 2" schauend, eure Maike

P.S.: am Samstag bin ich mit ein paar anderen Aupairs im Dunklen anderthalb Stunden den Mt.Larcom hochgeklettert. War nicht ganz ungefährlich, hat sich aber gelohnt. Habe tolle Bilder und eine Erkältung davon getragen :D
P.P.S.: Kinder sind toll. Ich kann aber noch mindestens zehn Jahre warten.