Berichte von 12/2015

23Dezember
2015

Perth CityLife

G'day Mate

 

Was soll ich sagen? Perth hat es mir angetan. Es gibt so viel zu sehen, so viel zu erleben und obwohl es eine Großstadt mit um die zwei Millionen Einwohnern ist, habe ich nie das Gefühl der Hektik, wie ich es in Sydney erlebt habe. Es gibt viele coole Plätze in der Innenstadt, wo man einfach mal abschalten kann und viele kostenlose Events wie z.B. Openair-Kino auf der Northbridge Piazza oder der Twilight Market im Cultural Centre. Nach sechs Tagen, die ich in zwei verschiedenen Hostels verbracht habe, habe ich einen Couchsurfinghost gefunden. Für alle, die es nicht kennen: Couchsurfing ist, wie der Name erahnen lässt, wenn man kostenlos bei fremden Lauten auf der Couch, im Gästebett, auf dem Boden oder wo auch immer übernachtet. Dafür gibt es, wir für so vieles heutzutage, eine Website (couchsurfing.com). Dort hatte ich veröffentlicht, dass ich eine Unterkunft in Perth suchen und eine junge Frau namens Bethany erklärte sich bereit mich bei sich aufzunehmen. Ich war sehr aufgeregt als ich mit Sack und Pack (im wahrsten Sinne des Wortes, denn ich schleppe momentan Backpack, Daypack, Schlafsack und Jutebeutel) vor ihrer Tür stand. Doch für Aufregung gab es gar keinen Grund, Bethany begrüßte mich wie eine Freundin und nicht wie eine Fremde. Ich verbrachte fünf Nächte auf ihrer Couch. Ich durfte die Küche, das Bad, das Wifi und den Fernseher mitbenutzen und fühlte mich wirklich wie zuhause. In meiner vierten Nacht kam noch Steffen, ein anderer sehr umgänglicher (natürlich deutscher) Couchsurfer dazu. An meinem letzten Tag bei ihr hatte Beth Geburtstag und veranstaltete einen Harry-Potter-Marathon (alle HP-Fans dürfen jetzt ausrasten). An diesem Tag kamen noch einmal fünf weitere (deutsche) Couchsurfer hinzu. Bethanys Freunde kamen über den Tag verstreut, sodass "wir Deutschen" die ganze Zeit den Australiern zahlenmäßig überlegen waren. Wir haben es leider nur bis zum sechsten Teil geschafft, nach über 15 Stunden Harry Potter schauen, waren unsere Augen einfach zu eckig. Es ist wirklich erstaunlich wie wohl man sich mit Leuten fühlen kann, die man erst sehr kurz kennt. Meine erste Couchsurfingerfahrung war deshalb sehr positiv und ich würde es auf jeden Fall wieder machen. Keine Sorge, ich geh nicht zu jedem und pass auch auf mich auf. Nach den fünf Nächten bei Beth ging es wieder ins Hostel. Die Jobsuche, die keinerlei Ergebnisse brachte, frustrierte mich immer mehr. Ich buchte den billigsten Raum (ein gemischter Schlafraum mit sechs Betten) , doch bekam ein kostenloses Upgrade für einen Frauenschlafraum mit nur vier Betten. Und das war das Beste, was mir passieren konnte, denn meine Zimmergenossinnen (aus Finnland, Korea und Dänemark) sind supernett und wir verbringen viel Zeit zusammen. Jetzt kann Weihnachten kommen, ohne dass ich mir Sorgen machen muss, allein zu sein. Und das Jobproblem hat sich gestern auch gelöst! Ich werde ab Montag wieder als Aupair arbeiten, allerdings nur für ein paar Wochen, was mir aber auch sehr gut passt, weil ich ja noch nach Adelaide und Melbourne möchte. Also bin ich momentan sorgenfrei und kann mir eventuell einen Kinobesuch (selbstverständlich Star Wars) erlauben. Und ganz eventuell auch einen Haarschnitt, aber da sei mal nix versprochen.

 

Hoffe euch allen geht es gut,

 

in kindlicher Vorfreude, eure Maike

07Dezember
2015

Back to the city

G'day Mate

 

Nachdem Geraldton uns auch keine nennenswerten Jobmöglichkeiten bot, setzten wir unseren Weg nach Süden fort. In Jurien Bay fühlten wir uns mit den Sanddünen, dem kalten Wind und den vielen Wolken am Himmel beinahe wie an der heimischen Nordsee. Bei einem Daytrip zum Nambung National Park besahen wir uns die bekannte Pinnacles-Wüste. Hier ragen mannshohe Steinformationen aus den gelben Sand. Ich habe mich zwischen den vielen verscheidenen Gesteinsformen wie ein kleines Kind gefühlt und konnte dem Drang mich hinter ihnen zu verstecken und Vanessa zu erschrecken nicht widerstehen (sie hat mich aber leider bemerkt). Als Perth dann Kilometer um Kilometer näher rückte, wurden die Straßen merklich voller und breiter. Da wir uns mit Henry nicht mitten in den Cityverkehr stürzen wollten, standen wir in einem Vorort und nahmen Bus und Bahn in die Stadt. Nach all den kleinen Städtchen und Örtchen der letzten Wochen, war der Anblick der näherkommenden Skyline aufregend. Wir stromerten etwas durchs CBD und besuchten den Bell Tower, in dem man den Glöcknern sogar über einen Bildschirm beim Läuten zusehen kann. Zwei Tage später fuhren wir dann weiter Richtung Süden und hielten zuerst am Cottesloe Beach, einem sehr schönen Strand, der in den Ferien und am Wochenende sehr voll werden kann. Weiter fuhren wir immer am Meer entlang und bewunderten die vielen schönen (aber auch sicher sehr teuren) Strandhäuser. Unser nächster Halt war Fremantle. Der kleine Fischereiort gehört mittlerweile zu den "Must-Sees" der Welt. Freo (Fremantles Diminutiv im Slang Western Australiens) ist besonders aufgrund seines Seafoods bei Locals und Touristen beliebt (wir waren selbstverständlich zu geizig). Die Nacht verbrachten wir dann in Rockingham. Doch Perth hatte es mir angetan (und das Geld ging mir auch langsam aus) und so entschied ich mich an diesem Tag nicht mehr weiter Richtung Süden zu reisen. Also buchte ich online ein Hostel und am nächsten Tag half mir Vanessa beim "Umzug". Den Tag verbrachten wir noch zusammen im Kings Park mit atemberaubenden Ausblick auf die City, danach trennten sich unsere Wege. Aber man sieht sich ja immer zweimal im Leben, Australien ist ja nicht so groß und Deutschland schon gar nicht. Danke an Vanessa und den treuen Henry für die tolle Zeit. Thanks for the memories ;)

Hoffe euch allen geht es gut,

Zurück im Großstadtgetümmel, eure Maike