10Oktober
2015

Bali

G'day mate

 

Hoffe euch allen geht es gut. Nach zwei Wochen Bali bin ich jetzt wieder in Australien, genauer gesagt in Cairns. Jetzt wollt ihr sicher wissen, wie Bali so ist und ich werde versuchen, es so gut wie möglich zu beschreiben. 

Das Erste, was man auf Bali wissen sollte: du musst verhandeln. Bereits am Flughafen rücken dir zehn Taxifahrer auf die Pelle und versuchen dir umgerechnet 40 Dollar für eine Fahrt von 5 Minuten abzuknüpfen. Nach einer halben Stunde und viel gekünsteltem "Das ist ja viel zu wenig Geld"-Gelächter von Seiten der Taxifahrer, hat uns dann einer für einen Dollar pro Person mitgenommen. Die ersten drei Tage haben wir in Kuta verbracht, da die fünfte im Bunde erst am Montag aus Townsville nachgereist kam. Der Strand von Kuta ist schön, allerdings wissen das auch Tausende anderer Turisten, deshalb kommt das gewisse Mallorca-Feeling auf, wenn man sich mit seinem neu erstandenen Sarong zwischen andere Turisten drängt. Verstärkt wird das erwähnte Feeling durch allerlei Verkäufer, die einem Schmuck, Massagen oder Eis andrehen wollen. Anscheinend ist jeder zweite Indonesier gelernter Masseur. Im Schatten kann man außerdem auch nicht sitzen, weil der von Einheimischen mit ihren Plastikstühlen belegt wird, die wollen, das man sie dafür bezahlt, dass man sich keinen Sonnenstich holt. Kurz gesagt: Wenn ihr auch nur einen Funken Entspannung sucht, dann kommt nicht nach Kuta. Zumindest nicht, wenn ihr eure Unterkunft mal verlassen wollt. In den kleinen Gassen, "Poppies" genannt, labern dich aus dem hinterletzten Laden die Verkäufer an, um dir einen "special price" zu machen. Der Kreativität sind beim Aufmerksamkeitssuchen keine Grenzen gesetzt. "Hey sexy lady", "Charlie's Angles" oder "Hey Spice Girls" sind nur einige Beispiele. 

Von Kuta ging es dann nach Ubud, das zwar nicht am Meer liegt, dafür aber durch seinen grünen Regenwald und die umliegenden Reisfelder mit seiner Lage besticht. Wir haben dort eine sehr abenteuerliche Radtour unternommen (anscheinend ist der Standardturist zwanzig Zentimeter kleiner als ich, dementsprechend weh tat mir mein Allerwertester) und uns den Monkey Forest angesehen (Affen, die Sonnenbrillen und Wasserflaschen stibitzen). 

Der große Fehler unserer Reise war Lovina Beach, das bekannt ist für seine Delfine und den schwarzen Sand am Strand. Die Delfintouren gleichen Hetzjagden und der Sand ist in der Tat dunkel, das Wasser aber auch (weil schmutzig). Untergekommen sind wir dort in einem Loch mit komfortabler gefühlt zwei Milimeter-Matratze mit erlesenem Katzenfutter-Geruch. 

Zum Glück ging es anschließend mit dem Fastboat von Amed nach Gili Trawagan. Endlich mal wieder mehr Backpacker und weniger Pärchen. Auf dieser kleinen Insel, die wir an einem Tag etwas verkatert mit dem Rad in weniger als zwei Stunden und mit Zwischenstopps umrundet haben, hat es uns so gut gefallen, dass wir gleich fünf Tage dort verbrachten. In dieser Zeit waren wir viel am Strand, haben uns den Sonnenuntergang angesehen und nach einer gelungenen Partynacht mit Reisenden und Einheimischen am Strand zu Gitarre und Bongos gesungen. Das Beste war allerdings der Schnorcheltrip, den wir an einem Tag gemacht haben. Unfassbar schön und wir konnten sogar eine Schildkröte sehen! 

Der letzte Stopp unserer Bali-Rundreise war Uluwatu. Wie immer ohne einen Plan, wo wir die Nacht verbringen sollen, sind wir am coolsten Ort überhaupt gelandet. In einem spartanischen Surferhaus direkt am Kliff konnten wir unseren letzten Bali-Sonnenuntergang mit einem standesgemäßen Bintang Large genießen.

Zwei Wochen waren viel zu schnell rum. Ich konnte mir ein eigenes Bild von Bali machen, das definitiv nicht den Katalogbildern mit weißem Sand und Palmen entspricht, jedenfalls nicht nur.    Ich hatte superviel Spaß mit den anderen vier Mädchen und obwohl wir uns teilweise vorher nicht kannten, hat alles super funktioniert. Meine Reiselust für Asien wurde definitiv geweckt! Aber erst einmal gilt es, Australien zu erkunden. 

See you soon, eure Maike