15April
2016

Abu Dhabi

G´day mate

...auch wenn das jetzt nicht mehr die korrekte Ansprache des Landes ist, in dem ich mich derzeit befinde. Die kann ich euch allerdings auch nicht verraten.
Abu Dhabi gehört zu den Vereinigten Arabischen Emiraten. Inmitten von heißer, sandiger Wüste erhebt sich diese gigantische Stadt aus Glas und Beton. Circa 21 Stunden Aufenthalt habe ich hier, bis es ein letztes Mal ins Flugzeug geht. 
Um etwa 5 Uhr morgens Ortszeit landet mein Flugzeug. Nachdem ich es irgendwie durch die Einreisekontrolle geschafft habe, muss ich noch bis 9 Uhr am Flughafen warten. Mit dem öffentlichen Bus, in dem ich zum ersten Mal in meinem Leben die einzige blonde Person bin, mache ich mich vom Flughafen aus auf Richtung Stadt.
Glücklicherwiese sitzt direkt vor mir im Bus ein Südkoreaner, der sich mir als Calvin (wie Calvin Klein) vorstellt. Er hat denselben Sightseeingbus wie ich gebucht und auch etwas mehr Ahnung. Mithilfe des Busfahrers, finden wir schließlich auch den richtigen Abfahrtsstopp. Ich tue mich mit Calvin zusammen und gemeinsam besehen wir uns das World Trade Center (ja, das gibt es da auch). Calvin steigt am Strand aus, ich habe aber nach Australien bereits genug von Stränden und außerdem wird es heiß, deshalb fahre ich weiter bis zu den Etihad Towers. Einer der Türme hat ein Aussichtsdeck und dort verbringe ich einige Zeit und begutachte Abu Dhabi ganz genau von oben.
Zu Fuß überquere ich anschließend die Straße und frage die Sicherheitsbeamten am Tor zum Emirates Palace Hotel, ob ich mich auf dem Gelände umschauen dürfe. Dies wird mir bejaht, allerdings erscheinen die beiden Männer sichtlich erstaunt darüber, dass ich allein unterwegs bin. Das Emirates Palace Hotel ist eines der teuersten Hotels überhaupt, man kann dort Kaffee mit Goldstaub trinken und sich praktischerweise an einem speziellen Goldautomaten Goldbarren abheben. Hinein traue ich mich allerdings nicht, ich sehe in meiner Schlabberhose, den verdreckten Vans und der weißen Bluse für meine eigenen Ansprüche nicht schick genug aus.
Durch die Nachmittagshitze laufe ich zum Hafen, um dort mit einer traditionellen Dhau eine Hafenrundfahrt zu machen. Mein Kopf ist schon ganz rot vor Anstrengung, die Zeit wird knapp und ich schaffe es einfach nicht, den richtigen Anleger zu finden. Glücklicherweise laufe ich Calvin über den Weg, der sich auch verirrt hat und gemeinsam finden wir noch rechtzeitig zur Dhau.
Die Hafenrundfahrt ist angenehm erfrischend und anschließend ist mein Gesicht wieder in seinem Normalzustand. Calvins und meine Wege trennen sich nun endgültig, da ich mir noch das Heritage-Village ansehen möchte, dass die Geschichte der ersten Siedler veranschaulichen soll.
Blöderweise ist der letzte Bus zur Moschee anschließend schon abgefahren und es wird bereits dunkel. Also bringt mich ein Taxi zum Busbahnhof und von da aus geht es mit dem öffentlichen Bus mitten im Berufsverkehr zurück zum Flughafen. Dort muss ich dann nochmal über vier Stunden warten, bis mein Flieger nach Düsseldorf schließlich abhebt und mich nach Hause bringt.

See you very, very soon, Maike